Diklusive Lernwelten. Zeitgemäßes Lernen für alle Schüler:innen

Schulz, Lea; Krstoski, Igor; Lüneberger, Martin & Wichmann, Dorothea (Hrsg.)(2022)

Herausforderung. Ist die technische Ausstattung der Schulen vorhanden und sind Lehrkräfte auch kompetent, diese in Verbindung mit ihrem schulischen Fachwissen anzuwenden? Wie sind die Schülerinnen und Schüler technisch ausgestattet? Welches Material/welche Medien sind digital gut verwendbar? Gibt es Literatur und Projekte, um die schnelle Umstellung zu erleichtern? Dies sind nur einige Fragen, die die Vielzahl an Aspekten zur digitalen Anpassung an den Fernunterricht und darüber hinaus auch den Einsatz im Präsenzunterricht verdeutlichen. Diklusive Lernwelten ist ein aus dieser durch Umstellung auf digitalen Fernunterricht entstandenes umfangreiches Onlineprojekt, indem von Fachkräften (z.B. (sonder)pädagogischen Lehrkräften, Professorinnen und anderen Wissenschaftlern, Medienberatern, Fachleiterinnen, Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern, App-Entwicklern) und Menschen mit Behinderungen Beiträge zum Bereich digitales Lehren und Lernen gesammelt und veröffentlicht werden. Die Sammlung umfasst insgesamt Beiträge von 51 Autorinnen und Autoren zu den Bereichen Begriffsbestimmung Diklusion, Lernen durch Assistive Technologien, Lernen mit Medien zur Individualisierung, Lernen mit Medien zur Kooperation/Kollaboration, Tipps und Tricks zum Lehren mit Medien, Förderung der Medienkompetenz, Diklusive Schulentwicklung, Berufliche Bildung und Diklusive Lehrerkräftebildung.

Die Neuschaffung des Begriffs Diklusion (Schulz, 2021) resultiert aus der Verbindung der Wörter Digitalisierung und Inklusion, da die Initiatorinnen und Initiatoren des Projekts aus dem sonderpädagogischen Fachbereich kommen und sich in ihren Beiträgen auch sehr darauf beziehen. Die Artikel vieler Autorinnen und Autoren zeigen jedoch, dass die inhaltliche Relevanz der Digitalisierung mit all den dazugehörigen Aspekten genauso auf andere Schularten und den dortigen Unterricht übertragbar ist. Durch die Lockdowns wurden alle Lehrkräfte, egal welcher Schulart, „gezwungen“, sich schnell und intensiv mit der Thematik Digitalisierung von Unterricht sowie blended learning auseinander zu setzen. In der Sammlung finden sich viele METACOM-Symbole. Das sind Verlinkungen zu Websites, die es den Leserinnen und Lesern erleichtern, mit einem Klick auf ein farblich abgehobenes Kürzel aus dem jeweiligen Inhalt eines Textes zu der dazugehörigen Internetseite zu gelangen. So kommt man beispielsweise bei dem Klick auf das Kürzel VW02 auf die Homepage zur Mitarbeit an diesem Projekt (https://buchprojekt-sopaed.de/) und bei dem Kürzel EB04 zur Plattform Lernverlaufsdiagnostik Levumi (https://www.levumi.de/). Somit kann man sich gezielt und schnell über das Buchprojekt hinaus zu den verschiedenen vorgestellten Inhalten im Internet informieren und ggf. auch zur Nutzung im eigenen digitalisierten Unterricht auf den jeweiligen Websites registrieren lassen. Darüber hinaus stellt Martin Lüneberger am Ende der vielen Beiträge eine Zusammenfassung von im Vorbereitungsdienst (Referendariat) genutzten besonders nützlichen Apps und Programmen mit den dazugehörigen Verlinkungen vor. So hat man schon mal auf einen Blick eine kleine Orientierungshilfe von für den digitalisierten Unterricht bewährten Apps und Programmen mit einer jeweiligen Kurzbeschreibung dazu. Die inhaltliche Bandbreite der Artikel ist sehr weit gefächert. Es ist keine wissenschaftliche Abhandlung, aber wer sich zu den o.g. Bereichen informieren möchte, findet eine Vielzahl an z.B. Projekten, Initiativen, Erfahrungsberichten, Software, Apps, Links und praxisnahe, sehr gut einzusetzende Informationen und Ideen für die Bereicherung des eigenen digitalisierten Unterrichts innerhalb des Klassenraums und im Fernunterricht. Diklusive Lernwelten kann im Internet kostenlos unter der Adresse https://visual-books.com/diklusion/heruntergeladen werden. Eine Druckversion ist in Planung.

Kai Uwe Wollenweber