Home | Alle Themen | Buchbesprechungen | Inklusive Lernszenarien. Das Konzept der reflektierten Selbsterfahrung(en). Inklusive Lernszenarien. Das Konzept der reflektierten Selbsterfahrung(en). Römer, Susanne (2023).Inklusive Lernszenarien: Die Autorin verknüpft langjährige und vielfältige Erfahrungen in der Lehrkräftebildung mit einer gut verständlichen theoriegeleiteten Fundierung. Der Transfer in das Praxishandeln erfolgt über lebendiges Lernen anhand von erprobten Praxisbeispielen und deren Reflektion. Die Partizipation der Teilnehmenden, in der Regel Lehrkräfte, die sich für den inklusiven Unterricht fit machen wollen, ist die Methode der Wahl. Die subjektiven Erfahrungen als reflektierte Selbsterfahrungen innerhalb und außerhalb des schulischen Kontexts sind der Ausgangspunkt für das Entwicklungsabenteuer. Die Reflexion eigener Einstellungen, Werte und Haltungen, das auch spielerische Erproben von Fremdperspektiven, die aufgabenbasierte Arbeit in Teams – dies führt zu einem Wandel der eigenen Praxen und ermuntert auch zum Probieren. Den inklusiven Unterricht zu gestalten, sich in inklusiven Kontexten nicht verunsichert zu bewegen, sondern zu wissen, dass ich es schon besser kann – das sind Zielstellungen, die die inklusiven Lernszenarien verfolgen. So vermerkt die Autorin einleitend: „Im Konzept der reflektierten Selbsterfahrung(en) erleben die Personen für kurze Zeit, gleichsam als didaktischen Doppeldecker, eine inklusive Lernumgebung – hier inklusive Lernszenarien genannt –, in der Ihre Fragen angenommen, in der sie gemeinsame Erfahrungen austauschen und ihr aktueller Wissensstand eingeflochten wird“ (S.16). Ein Handbuch, das sich nicht nur an Akteure der Aus- und Fortbildung von pädagogischem Fachpersonal wendet, sondern auch an diejenigen, die ihre inklusive Praxis verändern, entwickeln, noch besser machen wollen. Dafür eignet sich insbesondere das auch zum „Querlesen“ konzipierte Buch. So lassen sich die theoriegeleiteten Unterkapitel, wie beispielsweise das „Konzept zur Beziehungsgestaltung“ oder „Bezüge zu Wahrnehmungstheorien“ mit ausgewählten Szenarien zu „Verhalten und Soziales“ oder „Sehen und Erkennen“ verbinden. Bestens geeignet sind die angebotenen Reflexionsübungen auch im Kontext von Teamsitzungen, Praxisberatungen, pädagogischen Fachtagen oder zur Praktikumsvor- und -nachbereitung. Dem Buch und vor allem den sich daraus ergebenden Impulsen für gelingende inklusive Praxen ist eine weite Verbreitung zu wünschen.Thomas Hofsäss