Kolloquium „Reckahner Modelle zur Inklusiven Unterrichtsplanung“ (REMI)

Am 13. und 14. November 2020 fand das zweite Kolloquium über die Reckahner Modelle zur Inklusiven Unterrichtsplanung statt. Bedingt durch die gegenwärtigen Einschränkungen der persönlichen Kontakte während der Pandemie erfolgte der Austausch der 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in digitaler Form auf einer Internet-Plattform.

Das REMI-Projekt basiert auf den Reckahner Reflexionen, die der Verband Sonderpädagogik als Organisation mitgezeichnet hat. Projektträger sind das Rochow-Museum und die Akademie für bildungsgeschichtliche und zeitdiagnostische Forschung e.V. an der Universität Potsdam. Die Projektförderung erfolgt durch die Robert-Bosch-Stiftung.

Annedore Prengel stellte für das Projektteam zu Beginn des Kolloquiums noch einmal die Ziele und die Rahmung des REMI-Projekts vor. Ziel des REMI-Projekts ist die Entwicklung von alltagstauglichen Hilfsmitteln für die Planung von Unterricht mit heterogenen Lerngruppen in den Schulen der grundlegenden Bildung von Klasse 1 bis 10. Das Vorhaben knüpft an die „Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen“ an und geht aus deren Leitlinie Nr. 6 hervor: „Bei Rückmeldungen zum Lernen wird das Erreichte benannt. Auf dieser Basis werden neue Lernschritte und förderliche Unterstützung besprochen.“

Die Einsicht, dass jedes Kind auf seiner Stufe kompetent ist, ist grundlegend für die geplanten Hilfsmittel. Den Schwerpunkt des Vorhabens bilden dabei diagnostisch-fachdidaktische Stufenmodelle im Sinne des Formativen Assessment (einschließlich Self- und Peerassessment), indem sie für die einzelnen Stufen die Benennung von erreichten Lernständen und jeweils dazu passenden pädagogischen Angeboten kombinieren.

Der intensive fachliche Austausch an den beiden Tagen bezog sich im Sinne der Zielsetzungen auf ein breites Themenspektrum:

  • Ute Geiling stellte „Basale Stufen des Lernens und elementare Stufen des Schriftspracherwerbs“ vor.
  • Erste Vorschläge für ein Arbeitslehre-Stufenmodell entwickelten Susanne Eßer und Bettina Streese.
  • Christin Tellisch präsentierte ein Konzept zu „Deutsch – ab der fortgeschrittenen Primarstufe“.
  • Elementare Stufen in der Mathematik wurden von Andrea Bethge und Marion Donath-Frense aufgezeigt.

Auf der Grundlage der Vorträge wurden Anregungen für die Weiterführungen der konzeptionellen Darstellungen ausgetauscht. Vorrangige Fragen bezogen sich auf die Einbindung der Sonderpädagogik und der einzelnen sonderpädagogischen Fachrichtungen, auf das Einbeziehen des Elementarbereichs in geeigneter Weise sowie auf die Formulierung von erworbenen Kompetenzen durch die Lernenden.

Um den Zugang zu den im Projekt erstellten Dokumenten und damit den Austausch zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen, wurde vereinbart, dass im REMI-Projekt mit der Plattform Moodle gearbeitet werden soll. Anne Piezunka und Clara Overweg zeigten die Arbeit mit der Plattform auf.

Das dritte REMI-Kolloquium soll vom 25. bis 27.3.2021 durchgeführt werden.

Siehe auch: Behindertenpädagogik Heft 4/2020: Martina Hehn-Oldiges, Anne Piezunka, Annedore Prengel: Die „Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen“ – Anregungen für die Umsetzung in die pädagogische Praxis

Anregungen zum Projekt sind stets willkommen: www.paedagogische-beziehungen.eu