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ZfH Ausgabe 12/2025

ZfH Ausgabe 12/2025


Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn wir in diesen Monaten in unsere Klassenzimmer, Schulen und Ausbildungsstätten blicken, zeigt sich ein gemeinsames Spannungsfeld: Wie gelingt es uns, in zunehmend heterogenen Lerngruppen präventiv tätig zu werden – so früh, so wirkungsvoll und zugleich so nachhaltig wie möglich? Diese Frage berührt eine zentrale Herausforderung sonderpädagogischer Professionalität.

Die Beiträge eint eine Grundidee, die viele von Ihnen täglich umtreibt: Prävention im Unterricht gelingt dann, wenn diagnostische Einsichten systematisch in passgenaue Förderung übersetzt werden. Dies zeigt sich im mathematischen Anfangsunterricht ebenso wie in der Leseförderung – sei es durch diagnosebasierte Konzepte, durch lernverlaufsorientierte Fördermaterialien oder durch digitale, fächerübergreifende Unterrichtssettings, die gemeinsames Lernen bei hoher Differenzierung ermöglichen. Die Autorinnen und Autoren dieses Hefts verdeutlichen aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven, wie Unterricht so gestaltet werden kann, dass Lernschwierigkeiten möglichst gar nicht erst entstehen – und wenn doch, früh erkannt und adressiert werden können.

Im November fand die Hauptversammlung des Verbands Sonderpädagogik e.V. statt. Sie finden in diesem Heft nicht nur einen kurzen Bericht zu unserem höchsten Entscheidungsgremium im Verband. Auch wurde ein Dringlichkeitsantrag mit großer Mehrheit angenommen, die Chemnitzer Deklaration „Demokratie braucht Engagement, Haltung, Teilhabe und gemeinsames Handeln“.

Die Deklaration, die Sie in voller Länge in diesem Heft finden, führt klar aus: Demokratie braucht Engagement, Haltung, Teilhabe und gemeinsames Handeln. Sie betont, dass inklusive Bildung nicht nur pädagogisches Programm, sondern demokratische Grundvoraussetzung ist – weil sie allen Kindern und Jugendlichen ermöglicht, Unterschiedlichkeit als Stärke zu erfahren und als gleichberechtigte Mitglieder einer vielfältigen Gesellschaft aufzuwachsen. Ebenso macht sie deutlich, dass es verlässliche politische Entscheidungen braucht, strukturelle Rahmenbedingungen, eine klare Haltung gegen Diskriminierung sowie die Bereitschaft, sich gemeinsam für Menschenrechte und Vielfalt einzusetzen.

Wir wünschen Ihnen eine Lektüre, die fachlich inspiriert, Mut macht und zugleich daran erinnert, wie bedeutsam unsere Arbeit für eine inklusive und demokratische Zukunft ist.

Conny Melzer und Peter Wachtel

 

 

Larissa Aust · Andrea Baldus · Luise Eichholz · Janina Lenhart · Jeanne-Celine Linker · Marcus Nührenbörger · Jana Schiffer · Christoph Selter · Benjamin Weiß · Elmar Souvignier
Unterstützungsmaßnahmen zur Umsetzung diagnosebasierter, differenzierter Förderung im mathematischen Anfangsunterricht 504
Dominik Schlüter · Mia Viermann · Rebecca Henkel · Maike Hagena
Orientierungsrahmen für Modellierungsaufgaben im inklusiven Mathematikunterricht 514
Samuel Bellinghausen · Mareike Ehlert · Elmar Souvignier
Das Konzept „di2lesen“: Lernverlaufsdiagnostik, frei verfügbare Fördermaterialien und Professionalisierungsangebote für differenzierte Leseförderung 524
Fabian Feyertag · Lisa Paleczek · Elisabeth Stabler
Digital, differenziert und durchdacht – Ein Konzept fächerübergreifenden, differenzierten, digitalen Leseunterrichts für die Grundschule 536
vds aktuell

„Vielfalt – Teilhabe – Demokratie: 52.Bundeshauptversammlung des vds vom 20. bis 22.11.2025 in Chemnitz

Chemnitzer Deklaration

 

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